Wohnhausbrand am 9. Februar 2018
HADDORF. Zusammen mit den beiden Zügen der Freiwilligen Feuerwehr Stade war die Freiwillige Feuerwehr Wiepenkathen in der Nacht zu Freitag im Löscheinsatz. Ein Wohnhaus an der Bundesstraße 73 in Haddorf stand in Vollbrand. Feuerschein und Rauchsäule waren weithin sichtbar: In Stader Ortschaft Haddorf ist in der Nacht zu Freitag ein Wohnhaus in Flammen aufgegangen. 100 Feuerwehrleute konnten nicht verhindern, dass das Gebäude bis auf die Grundmauern niederbrannte.
Um kurz nach 2 Uhr bemerkten Nachbarn das Feuer und wählten den Notruf. Berstende Dachpfannen und in sich zusammenkrachende Balken rissen sie aus dem Schlaf. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle alarmierte daraufhin beide Züge der Feuerwehr Stade sowie die Feuerwehr Wiepenkathen. Als die ersten der insgesamt 100 Ehrenamtlichen anrückten, brannte das Haus bereits lichterloh und in voller Ausdehnung. Polizisten informierten vier Bewohner eines Nachbarhauses. Diese konnten sich mit ihrem Auto in Sicherheit begeben. Das Feuer drohte auf das angrenzende Gebäude, einen Gastank und einen Gartenschuppen überzugreifen. Von zwei Drehleitern aus und am Boden unter schwerem Atemschutz bekämpften die Feuerwehrleute den Brand. Um an der Einsatzstelle auf ausreichend Löschwasser zurückgreifen zu können, mussten sie mehrere Kilometer lange Schlauchleitungen zu weit entfernten Hydranten legen. Durch ihr schnelles Eingreifen konnten die Feuerwehrleute den Flammenschlag auf das zurzeit leer stehende Wohnhaus begrenzen. Am Nachbarhaus ist lediglich eine Fensterscheibe geborsten.
Die Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes rückten vorsichtshalber mit zwei Rettungswagen an, auch ein Notarzt des Stader Elbe Klinikums traf an der Einsatzstelle ein. Später gingen ehrenamtliche Kräfte der Johanniter Unfallhilfe in Bereitschaftsstellung. Da es keine Verletzten gab, mussten die Sanitäter nicht eingreifen. Das Haus war zum Zeitpunkt des Brandausbruches nicht bewohnt. Es stand bis vor ein paar Monaten zum Verkauf, der neue Eigentümer renovierte das Gebäude. Um die letzten Glutnester in den Wänden ersticken zu können, trugen das Bauunternehmen Alpers den Dachstuhl, den Schornstein und den Giebel ab. Immer wieder loderten die Flammen. Damit das Feuer nicht wieder neu entfachen kann, fluteten die Einsatzkräfte das Gebäude mit Löschschaum. Nach knapp fünf Stunden war der Brand endgültig gelöscht und die Feuerwehrleute konnten wieder abrücken. Warum das Haus abgebrannt ist, bleibt unklar. Zuletzt hatten Nachbarn gegen 23 Uhr einen Mann im und am Gebäude gesehen. Ermittler des Einsatz- und Streifendienstes und der Tatortgruppe der Polizeiinspektion Stade haben die Spuren des Feuers dokumentiert. Sie schätzen den entstandenen Schaden auf mindestens 200 000 Euro. Weitergehende Erkenntnisse werden voraussichtlich erst die Recherchen der Brandermittler der Polizei bringen, die sich die Ruine in den kommenden Tagen ansehen werden.
Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0 41 41/ 10 22 15 bei den Beamten zu melden. Während des Löscheinsatzes war die Bundesstraße 73 zwischen der Haddorf und dem Nachbardorf Grefenmoor voll gesperrt. Autofahrer mussten über die Ortschaften Mittelsdorf und Hammah ausweichen. Zu größeren Behinderungen kam es dabei nicht. Feuerwehr und Straßenmeisterei streuten Fahrbahn und Gehweg mit Salz ab, damit das Löschwasser bei den Temperaturen unter dem Gefrierpunkt keine Eisflächen hinterlässt. Seit dem Vormittag rollte der Verkehr wieder. Am Samstagabend rückte Zug I der Feuerwehr Stade noch einmal zu der Ruine, die inzwischen von der Polizei mit Absperrband gesichert und versiegelt worden war, aus. Die Kameraden nahmen Nachlöscharbeiten vor.