Oktoberfest und Jubiläum der Jugendfeuerwehr

Oktoberfest und Jubiläum der Jugendfeuerwehr

WIEPENKATHEN. Das traditionelle Oktoberfest der Freiwilligen Feuerwehr Wiepenkathen stand diesmal ganz im Zeichen des 25. Geburtstages der Jugendfeuerwehr. Am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit feierte die Wehr das Jubiläum mit 200 Gästen. Höhepunkt war der bis zum Schluss geheim gehaltene Auftritt der Jugendfeuerwehr-Mitglieder, die den Wiepenkathener Feuerwehr-Song vortrugen.

Jugendfeuerwehrwart Carsten Bastian, der wenige Monate nach der Gründung im Jahr 1992 als Heranwachsender in die Jugendfeuerwehr eintrat, erinnerte an die Geschichte der Organisation. Bereits 1991 entstand die Idee, sich verstärkt dem Nachwuchs zu widmen. Das Ortskommando unter der Führung des damaligen Ortsbrandmeisters Fritz Völksen und seines Stellvertreters, dem heutigen Vize-Stadtbrandmeister Wilfried Sprekels, erhielt dabei Unterstützung von der Ortswehr Stade, die bereits eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen hatte.

Eine gemeinsame Übung mit der Stader Jugendfeuerwehr an der Wiepenkathener Grundschule sorgte für Aufmerksamkeit. Gründungs-Jugendfeuerwehrwart Klaus Kramski startete mit 17 Mitgliedern im alten Feuerwehrhaus an der Loger Weide. Der heutige Ortsbrandmeister und zuvor als Jugendwart aktive Kamerad Jörg Bastian war der erste Jugendsprecher der Wiepenkathener Jugendfeuerwehr. Das Interesse war riesig und ist es bis heute: Seit 1993 führt die Jugendfeuerwehr eine Warteliste, da mehr Jugendliche mitmachen möchten, als Plätze vorhanden sind.

Der Standort Loger Weide musste mehrfach erweitert werden, um Platz für einen Bus der Jugendfeuerwehr, Anhänger und Umkleiden zu schaffen. Mit Hilfe von Sponsoren und der Hansestadt Stade als Trägerin der Freiwilligen Feuerwehren sind im Laufe des Jahrhunderts etliche Fahrzeuge, Anhänger, Zelte und Kleidungssätze beschafft worden. 250 000 Dienststunden sind zusammengekommen. Dabei standen und stehen das Engagement für die Mitmenschen und die Natur im Fokus, etwa bei den Umweltschutztagen.

Über zehn Jahre unterstütze die Jugendfeuerwehr ein Waisenhaus in Gusev im ehemaligen Ostpreußen. Außerdem beteiligte sie sich an der Kampagne „1000 Kilometer gegen Rechts“. Während des Festaktes führte Carsten Bastian einen Film über die preisgekrönte Initiative gegen den Rechtsextremismus vor, der in Stade gedreht worden ist und in dem Mitglieder der Wiepenkathener Jugendfeuerwehr kräftig in die Pedale treten. Gerade in der politisch angespannten heutigen Zeit sei dieses Statement wichtig, sagte Carsten Bastian: „Wir sind offen für alle.“ Geübt wird in mehreren Gruppen – seit 25 Jahren immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr. Seit der Gründung sind 41 Mitglieder in den aktiven Dienst gewechselt. Mehr als die Hälfte der aktuell 79 Kameraden zählenden Einsatzabteilung stammt also aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. Ebenfalls seit Jahren eine feste Größe sind die heimischen Betriebe wie die Schwinge-Apotheke, die Tischlerei Käppler, die Spar- und Kreditbank sowie das Warenhaus Marktkauf, ohne deren finanzielle und materielle Zuwendungen nicht nur die Zeltlager-Fahrten kaum möglich wären.

Gäste aus Politik, Verwaltung und Feuerwehrwesen überbrachten ihre Glückwünsche. „Die Feuerwehr wird auch in den kommenden Jahren vernünftig ausgestattet“, versprach Ortsbürgermeister und Ratsherr Horst Deede in seinem Grußwort. „Ihr seid die Zukunft der Feuerwehr“, betonte Bürgermeister-Stellvertreter Sönke Hartlef, der sich in seiner Ansprache direkt an die Mitglieder der Jugendfeuerwehr wandte. Vize-Kreisbrandmeister Henning Klensang zeigte sich tief beeindruckt vom sozialen Engagement für das Waisenhaus in Gusev.

Mit der neu gegründeten Kinderfeuerwehr sei die Zukunft der Wiepenkathener Brandschützer gesichert, sekundierte der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes. Stadtbrandmeister Klaus-Daniel Ney sprach von „einer tollen Leistung, die hier erbracht wurde“. Schon früh eine Jugendfeuerwehr zu gründen, sei eine richtige Entscheidung gewesen. „Ihr seid unsere kleinen Vorbilder“, sagte Ortsbrandmeister Jörg Bastian. Die Kooperation der Jugendfeuerwehr mit den Jugendabteilungen von Schützen- und Sportverein seien beispielhaft. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr überraschten die Gäste mit einem eigenen Song. Von dem Auftritt wusste außerhalb der Jugendfeuerwehr im Vorfeld niemand. Im Konfetti-Regen und unter tosendem Beifall sangen sie zur Melodie des Pop-Stückes „80 Millionen“ von Sänger Max Giesinger ihr Lied „Die Ortswehr Wiepenkathen ist eine Faszination“. Die Darbietung kam so gut an, dass die Mädchen und Jungen gleich zwei Mal singend im Scheinwerferlicht auf der Bühne standen. Nach dem Festakt begann das Oktoberfest – mit bayrischem Buffet, Musik und Tanz.

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