Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr
WIEPENKATHEN. Bei der Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr Wiepenkathen blickten Jugendfeuerwehrwart Carsten Bastian und die Jugendlichen am Mittwochabend auf ein bewegtes und unfallfreies Jubiläumsjahr 2017 zurück.
27 Mitglieder waren erschienen. Sie berichteten von den Aktivitäten in den vergangenen Monaten: Die Mädchen und Jungen lernten, richtig zu reanimieren. Sie besuchten die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle, die Feuertechnische Zentrale und die Stader Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes. Zusammen mit Abordnungen anderer Jugendfeuerwehren nahmen sie an einem Boßelturnier teil. Ein Höhepunkt im Jahr 2017 war das Zeltlager. Die Abnahme der Leistungsspange bestand das Wiepenkathener Team mit Bravour. Im Herbst feierte die Jugendfeuerwehr ihr 25-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum fand die Indienststellung des neuen Mannschaftstransportwagens statt. Eine Einsatzübung, die traditionelle Spendensammlung und die Weihnachtsfeier mit Übernachtung im Feuerwehrhaus zählten ebenso zum Jahresprogramm.
Jugendfeuerwehrwart Carsten Bastian stellte in seinem Vortrag die positive Mitgliederentwicklung heraus. Die Jugendfeuerwehr zählte im vergangenen Jahr 33 Mitglieder, sechs mehr als noch 2016. „Ein super Zulauf“, sagte der Jugendfeuerwehrchef. Inzwischen machen 14 Mädchen mit, im Vorjahr waren es noch sieben. Das Durchschnittsalter ist von 12,37 Jahren auf 11,25 Jahre gesunken. 16 Betreuer kümmern sich um die Jugendlichen. Sie absolvierten in der feuerwehrtechnischen Ausbildung und in der allgemeinen Jugendarbeit 8830 Stunden. Die Betreuer kamen auf zusätzliche 3986 Stunden. Das ergibt eine beeindruckende Gesamtstundenzahl von 12816. 98 Dienste, 15 mehr als 2016, konnten besucht werden. Verletzte waren nicht zu beklagen. Die Dienstbeteiligung lag bei durchschnittlich 78,5 Prozent.
Die Inhalte der Ausbildungsdienste waren breit gefächert: Von Knoten und Stichen über Gerätekunde und den Löschangriff und die Erste Hilfe bis hin zum Durchsuchen von verrauchten Räumen reichte das Angebot. Außerdem fuhren die Betreuer mit den Jugendlichen zum Schlittschuhlaufen, zur Dow-Werkfeuerwehr und zum Schwimmen. Sie nahmen am Schützenumzug, bei Laternenumzügen, dem Oktoberfest vom Einkaufszentrum Marktkauf und einer Fahrradüberprüfung durch die Polizei teil. Im Lametta-Regen führten die Jugendlichen beim Oktoberfest der Freiwilligen Feuerwehr Wiepenkathen ihr Lied „Die Ortswehr Wiepenkathen ist eine Faszination“ vor. „Ihr setzt euch auch für den Umweltschutz ein“, sagte Carsten Bastian in Richtung seiner Jugendfeuerwehr und erinnerte an die anstehende Müllsammelaktion.
Der Jugendfeuerwehrwart dankte dem Förderverein, den Kameraden der aktiven Wehr, der Stadt und der Ortschaft und speziell dem Ordnungsamt für die Unterstützung. Auch die Gönner und Sponsoren hob er hervor. Zugleich kritisierte er, dass die Stadt keinen Verdienstausfall für die Betreuer beim Zeltlager mehr zahlt, sie müssen privat Urlaub nehmen.
„Es macht Spaß mit euch“, sagte Ortsbürgermeister Horst Deede. „Die Menschen in Wiepenkathen können sich sicher fühlen“, betonte er. Der oberste Wiepenkathener Politiker rief zur Teilnahme an der Müllsammelaktion im März auf. Auch im Namen des Schützenvereins dankte er den Jugendlichen für ihren Einsatz. Die Leiterin der Fachgruppe Sicherheit und Ordnung in der Verwaltung der Hansestadt Stade, Kirsten Bock, erinnerte sich an den Auftritt der Jugendfeuerwehr beim Oktoberfest und die obligatorischen Postkarten vom Zeltlager. „Ihr seid eine rundum tolle Truppe“, sagte sie. „Ihr seid Vorbilder – auch für uns Erwachsene.“ SPD-Ratsfrau Sabine Giesler zeigte sich „tief beeindruckt“ von den zahlreichen Aktivitäten der Jugendlichen: „Ihr lernt, was unser Leben sicher macht.“
Der stellvertretende Stader Stadtbrandmeister und Wiepenkathener Ehrenortsbrandmeister Wilfried Sprekels würdigte insbesondere den Einsatz der Betreuer: „Sie machen eine tolle Arbeit.“ Viele Jugendliche werden später in einem Löschfahrzeug sitzen, um Menschen in Not zu helfen, sagte er. Die Wiepenkathener Feuerwehr müsse sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen, dazu trage auch die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Kinderfeuerwehr bei. „In der Feuerwehr sind die Kinder gut aufgehoben, hier lernen sie für das Leben“, sagte der stellvertretende Stadtbrandmeister in Richtung der Eltern. Auch er dankte Politik und Verwaltung für die fortwährende Unterstützung.
Mit Blick auf die 25-jährige Geschichte der Jugendfeuerwehr sprach Ortsbrandmeister Jörg Bastian, der einst Jugendsprecher war, von einer „Erfolgsgeschichte“. Fast die Hälfte der Einsatzabteilung stammt inzwischen aus der Jugendfeuerwehr. „Ihr seid unsere Helden von morgen“, unterstrich der Feuerwehrchef. Er dankte dem Förderverein und den Sponsoren, ohne sie wäre die kurzfristige Beschaffung des Mannschaftstransportwagens nicht möglich gewesen. „Die Jugendarbeit in der Feuerwehr hat einen guten Ruf“, sagte Jörg Bastian. Er freute sich auf die 90-Jahr-Feier und die offizielle Gründung der Kinderfeuerwehr im Frühjahr.
Jugendfeuerwehrmitglied Tim Kowski hatte im vergangenen Jahr mit 96,15 Prozent die höchste Dienstbeteiligung, hierfür erhielt er eine Plakette. Zudem wählten ihn die anwesenden Mitglieder zum neuen Jugendsprecher. Bei der Wahl zur Schriftführerin setzte Sina Ahrend durch. Jugendfeuerwehrwart Carsten Bastian wurde einstimmig im Amt bestätigt. Er tritt seine vierte Wahlperiode an, so lange war kein Jugendfeuerwehrwart vor ihm im Amt. Bei der Wahl des Stellvertreters fiel die Wahl auf Julian Ortgies.