Eine Nachbarin den Rauch im Treppenhaus bemerkt und einen Notruf abgesetzt. „Als die ersten Feuerwehrkräfte eintrafen, schlugen Flammen aus dem Küchenfenster der betroffenen Wohnung im zweiten Stock und über die Fassade breitete sich Brandrauch aus“, teilt Feuerwehrsprecher Stefan Braun mit. Mit insgesamt neun Atemschutztrupps nahmen die Feuerwehrleute beider Züge der Ortsfeuerwehr Stade die Brandbekämpfung auf und suchten gleichzeitig das Treppenhaus nach weiteren Hausbewohnern ab. Insgesamt 23 Bewohner konnten durch die Feuerwehr gerettet und ins Freie gebracht werden.
Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle hatte zudem sieben Rettungswagen des haupt- und ehrenamtlichen Rettungsdienstes von Deutschem Roten Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Dow-Werkfeuerwehr, die Notärzte der Elbe Kliniken aus Stade und Buxtehude sowie die Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes aus dem Team der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle an die Einsatzstelle entsandt. Sie sichteten die geretteten Bewohner. Die Notfallsanitäter des Rettungsdienstes brachten drei von ihnen mit leichten Rauchvergiftungen vorsorglich ins Stader Elbe Klinikum.
Die mit speziellem Equipment ausgestattete Feuerwehr Wiepenkathen wurde vorsorglich in Bereitstellung zum Busbahnhof alarmiert. Zur Betreuung der Bewohner wurden auch die Notfallgruppen der Feuerwehren aus Bützfleth, Hagen und Wiepenkathen alarmiert. Vorsorglich waren noch fünf weitere Rettungswagen sowie zwei Notärzte aus den Landkreisen Cuxhaven und Rotenburg unterwegs nach Stade, die Einsatzkräfte mussten aber nicht mehr tätig werden. Auch der Fernmeldezug der Kreisfeuerwehr rückte aus.
Währenddessen hatten die Brandbekämpfer das Feuer den Worten Brauns zufolge schnell unter Kontrolle. „Um wirklich keine Glutnester zu übersehen, musste einiges Inventar aus dem Fenster geworfen und draußen abgelöscht werden“, sagt der Feuerwehrsprecher. Die komplette Wohnung wurde durch Feuer, Rauch und Hitze unbewohnbar. Die Brandschadensumme wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt.
Die Bewohner von drei weiteren Wohnungen auf dem betreffenden Flur konnten ebenfalls nicht wieder zurück. Ihre Wohnungen waren zwar nicht beschädigt worden, aber giftige Bestandteile im Brandrauch und auch in der Umgebungsluft auf dem Flur waren nach dem Brand noch vorhanden und stellten eine Gesundheitsgefahr dar. Vertreter der Stadt waren vor Ort und konnten bei Bedarf vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten anbieten.
Die Flure über der Brandetage wurden belüftet, so dass die anderen Hausbewohner später in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Nach Angaben des Stader Polizeisprechers Rainer Bohmbach steht die Brandursache trotz in der Nacht gestarteter Ermittlungen noch nicht fest. Die Brandexperten der Polizei werden die Wohnung in den kommenden Tagen unter die Lupe nehmen.